Das rätselhafte Buffa di Perrero liegt auf einer Höhe von 2.800 Metern über dem Meeresspiegel, trägt den Titel „das einsamste Haus der Welt“ und gilt als unkonventioneller Touristenort in der malerischen italienischen Landschaft.
Eingebettet in die schroffen Hänge der italienischen Dolomiten ist dieses isolierte Gebäude seit einem Jahrhundert unbewohnt, doch sein Reiz ist geblieben.
Wenn man die felsigen Konturen der Dolomiten bis auf eine Höhe von 2.800 Metern erklimmt, gelangt man zum Buffa di Perrero.
Die Entstehungsgeschichte dieses seltsam gelegenen Hauses bleibt allerdings weiterhin ein Rätsel.
Im Laufe der Jahre wurde darüber spekuliert, wie es den Arbeitern, die angeblich während des Ersten Weltkrieges dort gearbeitet hatten, gelang, Zugang zu solch schwierigem Gelände zu erhalten, um dort ein Haus zu bauen.
Die verwirrende Geschichte von Buffa di Perrero ist in Legenden gehüllt.
Einer lokalen Überlieferung zufolge bauten italienische Soldaten diesen versteckten Unterschlupf, um sich vor schlechtem Wetter zu schützen und bei Zusammenstößen mit der österreichisch-ungarischen Monarchie Zuflucht zu finden.
Das Gebäude besteht aus Ziegelsteinmauern, einem Satteldach, vier gerahmten Fenstern und einer Reihe von Campingstühlen und wirft bei vielen die Frage auf, wie die Baumaterialien an diesen abgelegenen Ort transportiert wurden.
Um die gefährlichen Wegstücke bis zum Mini-Bauwerk zu überwinden, wurden auf der Via Ferrata, dem „eisernen Weg“, Stahlleitern und Seile installiert.
Man geht davon aus, dass Soldaten die Hütte während des Ersten Weltkriegs vor über einem Jahrhundert erbauten, um ihr Ruhe, Lagerraum und einen strategischen Beobachtungsposten gegen die vorrückenden österreichisch-ungarischen Streitkräfte zu bieten.
Während des Weltkrieges entstanden mehrere ähnliche „Lager“ entlang der italienischen Front, da beide Armeen zu Fuß kämpften und die Berge mit schwerer Artillerie bombardierten, was Lawinen auslöste und Tragödien wie den berüchtigten „Weißen Freitag“ im Dezember auf dem Berg Marmolada verursachte.
Unwetterschäden stellen weiterhin eine Gefahr für die Region dar und die Lokalzeitung „Il Dolomiti“ berichtet, dass die Schutzhütte nach dem Einsturz ihres Daches für Bergsteiger „unbenutzbar“ geworden sei.
Wie wurde dieses isolierte Bauwerk berühmt?
Abenteurer können über die Stahlleitern, Stufen und Seile, die an den steilen Felsen des Klettersteigs befestigt sind, einen Blick auf das geheimnisvolle Haus erhaschen.
Die graue Holzeinrichtung kann jedoch enttäuschend sein, da sie nur ein paar weiße Holzstühle und sonst nicht viel bietet.
Der enge Raum mit den Holzverzierungen lässt darauf schließen, dass moderne Soldaten oder Entdecker diese Gelegenheit zum Entspannen nutzten – eine logische Wahl, da die Begehung mancher Wanderwege in den Dolomiten etwa eine Woche dauern kann.
Inspiriert von diesem eigenartigen Dorf hat der Auronzo Cluba Alpino Italiano (CAI), der die Öko-Wanderwege der Region verwaltet, in der Nähe des Passo Forcella Marmarole ein modernes Refugium errichtet.
Diese moderne Unterkunft bietet Platz für bis zu 12 Personen und wurde per Helikopter so positioniert, dass der Eindruck eines Abstiegs vom Berg entsteht.
Abenteurer, die bereit sind, eine anspruchsvolle, fünfstündige Reise auf sich zu nehmen, teilweise mit Hilfe einer Seilbahn, können dieses spektakuläre Refugium erkunden, das an Buffa di Perrero erinnert.
Wie jedes berühmte Denkmal hat auch die Buffa di Perrero zu Nachahmern inspiriert.
Der italienische Alpenclub (CAI) Auronzo hat per Flugzeug eine moderne Schutzhütte zum Passo Forcella Marmarole eingeflogen. Um die scheinbar schiefe Konstruktion zu erreichen, war eine anstrengende fünfstündige Wanderung erforderlich.
Zwar bietet sich ein kurzer Blick auf das geheimnisvolle Gebäude, doch die Umgebung und der Panoramablick bleiben die Hauptattraktionen dieses abgelegenen Ortes.